Das Künstlerbuch AMOK von Nadine Fecht erschien begleitend zu ihrer Einzelausstellung in der Kunsthalle Mannheim, reicht jedoch deutlich über einen Ausstellungskatalog hinaus. Mit diesem Buch werden verschiedene Themenkomplexe ihres künstlerischen Schaffens zusammenhängend präsentiert, zum besseren Verständnis des Gesamtwerks, das vor allem durch den erweiterten Zeichenbegriff geprägt ist. Nadine Fechts Arbeiten sind konzeptionell, auf den ersten Blick meist leise, aber radikal. Ihr Farbeinsatz ist reduziert und bewusst gewählt. Genau diese Aspekte haben wir auf die Buchgestaltung übertragen. Streckenweise ist die Publikation in schwarz-weiß gehalten, die Ausstellungsansichten sind farbig und bestimmte Serien wurden mit einer zusätzlichen Sonderfarbe versehen. Surplus arbeitet beispielsweise mit Neonorange, da diese Wandarbeit aus leuchtenden Preisetiketten besteht. Melancholia und Close Reading lassen rote Elemente aufblitzen, weil Rot eine wichtige Bedeutung in diesen Werken hat. Auf dem Umschlag haben wir mit schwarzem Rubbellack gearbeitet, um Spuren der Zeit sichtbar werden zu lassen und jedes einzelne Buchcover in eine individuelle Zeichnung zu verwandeln. Wer bei einer Buchpräsentation der Künstlerin war, konnte sogar eine gekratzter Signatur von ihr erhalten. Und wer nicht aufhören kann zu rubbeln, wird irgendwann das komplette Motiv, der hinter dem Lack versteckten Grafik, sehen können. Gleichzeitig werden dadurch aber auch Titel und Name der Künstlerin verschwinden — ein Nebeneffekt, den Nadine Fecht gerne sieht, da das Werk und nicht ihre Person für sie im Vordergrund steht.